Sonntag, 19. Dezember 2010

Die USA und der Fall Assange

Auf tagesschau.de habe ich einen interessanten Artikel über den Umgang der US-Medien mit dem WikiLeaks-Gründer Julian Assange gelesen. Besonders verstörend fand ich eine Aussage eines Fox-News-Kommentators:
"Es gibt nur einen Weg, mit WikiLeaks fertig zu werden: den Hurensohn Assange illegal erschießen."
Bob Beckel, Fox News
Mir fehlen die Worte, wie die USA mit jemandem umgeht, der mittlerweile mehr als sie selbst ihre eigenen Werte vertritt: Freiheit, Wahrheit und Demokratie. Die USA waren es, die den Krieg gegen den Terror eingeleitet haben. Angeblich um unsere Freiheit zu schützen (Stichwort: Enduring Freedom). Die USA waren es, die dem Irak den Besitz von Massenvernichtungswaffen unterstellt haben und dann einen Krieg begonnen haben, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Die USA sind es, die seit Jahrzehnten Kriege beginnen um Staaten zu "Demokratisieren" (Vietnam, Irak, Afghanistan).

Nun sind es die USA, die einen Vertreter der Freiheit, Wahrheit und Demokratie - Julian Assange - mit Mitteln drangsaliert, die eines Rechtsstaates nicht würdig sind. Und die Medien und US-Firmen machen sich zu Handlangern. Es wurden Konten und Server gesperrt. Jetzt wird öffentlich zum Mord an Julian Assange aufgerufen.

Auch wenn ich mich wiederhole: Mir fehlen die Worte. Julian Assange macht nichts verbotenes. Er tritt ein für die Wahrheit und seine Plattform WikiLeaks veröffentlicht Informationen, auf die wir alle ein Recht haben. Wir haben z. B. erfahren, wie die US-Armee Zivilisten mit einem Kampfhubschrauber tötet und wie barbarisch die Besatzung dabei vorgegangen ist. Ohne WikiLeaks wüsten wir davon bis heute nichts. Es ist halt schwer mit der eigenen Wahrheit konfrontiert zu werden.

5-7-9


Siehe auch:
Wikipedia-Eintrag über die Veröffentlichungen der Plattform WikiLeaks
Wikipedia-Eintrag über die Luftangriffe auf Zivilisten im Irak

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